Feinste Wiesn-Schmankerl
O'zapft is... na ja, noch nicht ganz! Aber bald darf wieder geschunkelt und geschmaust werden – und zwar nach Herzenslust und ohne schlechtes Gewissen! In diesem Jahr locken wieder unzählige Imbissbuden zahlreiche Besucher auf die Theresienwiese in München. Aber nicht nur im Freistaat wird auf die Gemütlichkeit getrunken und gegessen: Von September bis Oktober warten sämtliche Restaurants Deutschlands mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem bayerischen Raum auf. Hier gibt's ein paar fesche Tipps für Ihre Speisekarte!
Ein kräftiger Bauch und dicke Ärmchen – daran lässt sich eine bayerische Brezen gut erkennen. Ganz anders die schwäbische Bretzel: Das Laugengebäck zeichnet sich durch vergleichsweise dünne Ärmchen aus.
Um ein eine echte Brezel herzustellen, muss die Außenseite der Backware mit wässriger Natronlauge behandelt werden, bevor die Leckerei den Weg in den Ofen findet. Aber auch noch andere Anforderungen gilt es zu erfüllen, damit man von einer echten Brezel sprechen kann. Da wäre zum Beispiel die Farbe: Diese sollte kastanienbraun und glänzend sein, die hellen Risse sollten einen guten Kontrast zu den Flächen bilden, die mit Lauge bearbeitet wurden. Ebenfalls wichtig: eine knusprige Kruste sowie eine feinporige Krume.
Perfekt gelingt eine Brezel in einem Etagenofen. Die Gebäckstücke am besten auf ein beschichtetes Lochblech oder auf ein Kunststoffgitter legen – so bleibt die Lauge am Gebäck erhalten. Bei etwa 200 °C ist die herzhafte Spezialität aus Bayern nach 12–15 Minuten fertig. Da kann keiner widerstehen!
Zur Wiesn-Zeit kommt ein "Angemachter" nicht selten auf die Tische. Damit ist allerdings kein Oktoberfest-Gast gemeint, der sich anzüglichen Sprüchen aussetzen muss. Nein, hinter der Bezeichnung versteckt sich die pikante Käse-Leckerei Obazda. Auch bekannt als Vermischter, Angedrückter, Gerupfter oder Gmanschter. Was zunächst nicht appetitlich klingt, ist eine schmackhafte Delikatesse, die während des Oktoberfestes auf keiner Speisekarte fehlen darf.
Neben dem klassischen Obazda dürfen auch gerne neue Varianten ausprobiert werden. Bieten Sie Ihren Gästen den Gaumenschmaus doch mal in grüner Optik an. Dazu einfach Basilikumblätter in Salzwasser blanchieren, abschrecken, ausdrücken und pürieren. Die Masse mit Butter, Frischkäse und Camembert verrühren, kräftig würzen und bei Raumtemperatur 30 Minuten durchziehen lassen. Danach kalt stellen, ca. 20 Minuten vor dem Servieren aus der Kühlung nehmen. Ihre Gäste werden begeistert sein.
Kross und knusprig – so kennen und lieben viele Gäste den Flammkuchen. Die ofenfrische Delikatesse mit Schmand, Speck und Lauchzwiebeln ist ein bekannter Klassiker der französischen Küche, aber auch auf dem Oktoberfest ein kulinarischer Liebling. Besonders toll: Das traditionelle Schmankerl aus dem Elsass erfreut sich an kreativen Neu-Auflagen. Wie wäre es z. B. mit einem Blumenkohl-Flammkuchen? Dazu den Blumenkohl im Backofen bei 200 ° C für 15 Minuten mit etwas Wasser dünsten. Im Anschluss den Kohl mit Ei, geraspeltem Käse, Salz und Knoblauch in einer Schüssel vermengen und den "Teig" auf einem Backblech 1 cm dick ausstreichen. Ist der Boden angebräunt, mit Frischkäse, Lauchzwiebeln und Speckwürfeln belegen. Mmmh, was für ein Genuss!
Übrigens gibt es jede Menge Alternativen zum klassischen Belag. So sorgen Zucchini und Räuchertofu für ein ausgefallenes Geschmackserlebnis, aber auch Artischocken und Garnelen oder Forelle, Rauke und Mais lassen Speck und Schmand ganz schnell vergessen. Probieren Sie es einfach aus, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Mit der "Bayerisch Creme" schickt uns der Süden einen sahnigen Gruß, den man nach Herzenslust mit anderen leckeren Zutaten kombinieren kann. Ob mit Schokosauce, Apfelkompott, Rhabarber, Himbeermark, Mango oder Rumtopffrüchten – die gesulzte Creme aus Milch, Zucker, Eigelb, Sahne, Gelatine und Vanille ist einfach jede Kalorie wert. Wer eine etwas leichtere Variante herstellen möchte, ersetzt die Sahne durch Quark.